Die richtige Gleitflächen-Pflege
Das meistens fehlende Interesse an der Pflege der Gleitfläche ist oftmals ein Fehler der Hobby-Langläufer. Wundere dich nichgt, dass dein Nachbar dieses Jahr flotter ist als du. Wie ist es möglich, wenn er das ganze Jahr nicht trainiert hat und er zudem nicht mal das letzte Modell aus der Fernsehwerbung hat? Vielleicht hat er nur der Gleitfläche eine Stunde mehr Pflege gewidmet. Der Ski belohnt ihn also jetzt mit einer komfortablen Fahrt.
Neuer Ski/die Vorbereitung auf die Saisson
Wenn du einen sportlichen oder gar einen Wettkampfski ausgewählt hast, wird die Gleitfläche höchstwahrscheinlich parallele Kerben haben, die eine ausgeschliffene Struktur darstellen. Ein solcher Ski muss vor dem wachsen mit einer Bürste gereinigt werden. Bei einem Ski für den Hobbysport musst du keine Angst haben, den Ski mit einem Schmirgelpapier zu behandeln. Mit diesem Prozess entfernst du die Polyetylenfasern, die sich von der Gleitfläche lösen und der Ski wird somit für das Wachs vorbereitet.
Paraffinierung
Durch das Wärme-Auftragen von Paraffin-Wachs werden die Unreinigkeiten von der Gleitfläche entfernt und der Ski wird für weitere Wachsarten vorbereitet. Am besten arbeitest du bei normaler Zimmertemperatur. Achte beim Einbügeln immer auf die Instruktionen des Herstellers, deren Wachs du benutzt. Grundsätzlich sollte die Temperatur des Bügeleisens bei rund 110°C liegen und es sollte über die Gleitfläche fast schwimmen. Gib Acht auf die regelmäßigen Bewegungen, damit sich die Gleitfläche an manchen Stellen nicht überhitzt! Ziehe nach der Abkühlung das überflüssige Wachs mit einer Kunststoffkratze von der Gleitfläche ab. Genauso wichtig ist es auch das Paraffin-Wachs aus der Rille zu reinigen, damit der Ski die Richtung halten kann. Zum Abschluss kannst du die Gleitfläche wieder mit einer Bürste Reinigen.
Nach dem Laufen
Genauso wichtig, wie die Pflege vor der Fahrt, ist auch die Pflege danach sehr wichtig. Die Wachsreste sollten mit einer Metallkratze abgeschoren werden und die Gleitfläche sollte mit der Einbügel-Methode behandelt werden. Ziehe das Abfahrtswachs mit einer KunststoffKratze noch bei Wärme ab. Klister und das weiche Wachs entfernen wir am besten mit speziellem Entferner, den wir genau nach den Instruktionen des Herstellers benutzen. Benutze kein technisches Benzin, es könnte chemisch die Struktur der Gleitfläche beschädigen!
Es wird empfohlen den Ski sofort wieder zu paraffinieren und die Schicht wieder erst vor der nächsten Fahrt oder sogar erst die nächste Saison abzuziehen. Die Gleitfläche ist somit vor Unreinheiten geschützt und der Ski bleibt viel länger für die nächste Fahrt vorbereitet.
Die Reparatur der Gleitfläche
Kleine Rillen oder Kratzer die durch Steine verursacht worden sind nicht gleich ein Grund um die sonst hochwertigen Skie wegzuschmeißen. Die Rillen kannst du auch zuhause reparieren und das dank kleinen Helfern. Für die Füllung der Kratzer kannst du eine Kofix-Kerze benutzen. Nach dem Abtropfen ist es notwendig die Schicht mit der Gleitfläche zu glätten und mit einem Schmirgelpapier zu rauen. Du kannst auch Grafit-Pulver benutzen. Beachte bei der Benutzung von Grafit-Pulver die Instruktionen des Herstellers.
Das Wachsen von Langlaufskiern
Auf dem Markt gibt es Heutzutage so viele Wachsarten, dass die Auswahl fast wie eine unmenschliche Aufgabe aussieht. Wenn du aber par Regeln einhältst, wirst du feststellen, dass es gar nicht so schlimm ist.
Skating vs. Klassik
Da die beiden Stile eine verschiedene Abstoßoberfläche haben, existieren auch verschiedene Ansprüche für das Wachsen. Beim Skating brauchst du kein Steigwachs, für eine komfortable Fahrt reicht völlig und ganz das Einbügeln der Abfahrtwachse für eine geringe Reibung. Bei der Fahrt in der Spur reicht dies nicht aus. Fast unentbehrlich sind für dich die Steigwachse, die nur auf die Abstoßoberfläche aufgetragen werden. Die Auswahl des Wachses richtet sich in mehreren Regeln und der persönlichen Erfahrung jedes Sportlers.
Wachsauwahl
Nach welchen Faktoren suche ich das richtige Wachs aus
- Temperatur – der Luft und die damit zusammenhängende Schneetemperatur. Diese Temperatur ist viel stabiler als die Lufttemperatur und die Unterschiede zwischen diesen Temperaturen können auch unerwartet groß sein.
- Schneestruktur – der entscheidende Aspekt für die richtige Auswahl. Die Schneestruktur – also die Größe der Schneekörner, hängt von seinem Alter und der Lufttemperatur ab. Die harten Kristalle eines älteren Schnees haben schärfere Kanten und das ausgewählte Wachs muss also vor Abschürfungen gut schützen. Neuer Pulverschnee kratzt das Wachs nicht so schnell ab, du brauchst also kein so strapazierfähiges Wachs. Für einen Wechsel der Schneestruktur sorgt auch starker Wind.
- Schneefeuchtigkeit – die Schneefeuchtigkeit beeinflusst dessen Haftkraft und somit die Gleiteigenschaften der Gleitfläche des Skis.
Das beste Wachs oder die beste Wachs-Kombination wählst du am besten nach den Angaben der Hersteller, die auf den Produkten angegeben sind, wie z.B. für welchen Schnee und für welche Temperatur das konkrete Produkt geeignet ist. Vergesse nicht, das Wachs auch über den Tag zu ändern. Für verschiedene Bedingungen sorgt auch die Meereshöhe!
Steigwachs vs. Klister
Steigwachs, der zwischen Hobbysportlern meist verbreiteter Wachs, kann bei Pulverschnee oder einem älteren, aber immer noch feinkörnigen Schnee benutzt werden. Man kann auch mehrere Schichten auftragen, beziehungsweise erst den Grundwachs einbügeln – dies eignet sich vor allem bei altem Schnee, der scharfe Kanten hat. Vor dem Auftragen des Steigwachses müssen wir die Gleitfläche mithilfe eines Schmirgelpapiers erst leicht aufrauen. Den Wachs wählen je nach den Angaben des Herstellers und tragen ihn dann in dünnen Streifen auf die Gleitfläche auf und zerreiben den Wachs mit einem Korken in möglichst dünne Schichten. Für eine optimale Haftung des Wachses zum Ski ist es notwendig, das die Gleitfläche möglichst trocken ist. Wenn irgendwelche Klümpchen auf der Gleitfläche bleiben, erwartet dich eine unwillkommene Überraschung in Form einer erhöhten Reibung.
Klister - weiche, flüssige und pappige Wachse, die sich am meisten für Eisspuren und für den grobkörnigen, nassen Schnee eignen. Die Auswahl des richtigen Klisters musst du den Angaben des Herstellers entsprechend richten. Genauso, wie bei dem Steigwachs, ist es auch bei Klistern zu empfehlen, erst eine Grundschicht einzubügeln. Das Wachs wird in dünnen Schichten aufgetragen, wobei die Schmierkammer der Klister etwas kürzer als bei den steifen Walzen ist. Danach wird der Klister mit einer Kunstspachtel zerrieben, die in den meisten Fällen Teil der Packung ist. Wenn du erst im Terrain wachsen solltest, ist es besser die Tube mit dem Klister eng an dem Körper zu tragen, damit er durch die Kälte nicht zu steif wird!
Die Hersteller entwickeln heutzutage neben den klassischen Wachsen auch viele Neuigkeiten, die primär für Wettkampfsportler geeignet sind. Keine Ausnahmen sind Pulver-Wachse, klassische Wachse mit Fluor-Beimischung oder Vollendungssprays. Die Benutzungsanleitung ist immer Teil der Packung.